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18.10.2023 - Allgemein

Anlaufstelle für alle jungen Menschen

Die Wormser Jugendberufsagentur (JuBA) gehört zu den innovativsten und besten fünf Einrichtungen dieser Art in ganz Deutschland. Grund genug für die drei Bundestagsabgeordneten Jan Metzer, Manuel Höferlin und Tabea Rößner, einmal hinter die Kulissen zu blicken.

Vor der JuBA mit der Ape: Dezernent Waldemar Herder, Agentur-Geschäftsführerin Heike Strack, MdB Tabea Rößner, Jobcenter-Chef Jürgen Rajewicz und sein Stellvertreter Markus Holzmann stehen den MdB Jan Metzler und Manuel Höferlin zur Seite, die den Comfort der von Daniel Ferino gestalteten Ape testen.

Jede Menge Herzblut

 

Dabei hatte der geplante Besuch der drei MdB ursprünglich einen ganz anderen Anlass: Die Ampel-Regierung in Berlin hatte bis vor Kurzem geplant, die Zuständigkeit der arbeitsmarktlichen Förderung von jungen Menschen unter 25 Jahren von den Jobcentern auf die Agenturen für Arbeit nach dem SGB III zu übertragen, um Mittel im Bundesarbeits- und -sozialministerium (BMAS) einzusparen. Vor wenigen Tagen ruderte das BMAS jedoch zurück. „Der Widerstand seitens des Deutschen Städtetags und einzelner Kommunen scheint diesmal Erfolg gehabt zu haben“, zeigte sich der Wormser Bildungs- und Sozialdezernent Waldemar Herder erleichtert, als er die drei MdB in der JuBA begrüßte. Diese Entscheidung hätte die ganze Arbeit konterkariert, sind sich alle JuBA-Akteure einig. Für Bürgergeldansprüche hätten Jugendliche und junge Erwachsene demnach beim Jobcenter und für die Beratung und die Vermittlung bei den Arbeitsagenturen vorsprechen müssen. Eine ganzheitliche, sozialraumorientierte Betreuung dieses Personenkreises wäre damit nicht mehr gewährleistet gewesen.

Dass das noch recht junge Wormser JuBA so erfolgreich ist, ist keine Selbstverständlichkeit, sondern das Resultat aus jeder Menge viel Herzblut, das alle Beteiligten einbringen. Dabei sei der Zusammenschluss der drei Rechtskreise Stadtverwaltung (Kinder- und Jugendbüro), Jobcenter und Agentur für Arbeit keine Liebesheirat gewesen, wie Heike Strack, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Mainz, den drei MdB verriet. Nicht zuletzt der unbedingte Wille des städtischen Dezernenten und der Geschäftsführung ließen den Zusammenschluss gelingen.

Der sich inzwischen deutlich abzeichnende Erfolg der Wormser JuBA lasse sich auch mit der Immobilie direkt hinter dem Hauptbahnhof in Verbindung bringen, meint Markus Holzmann, stellvertretender Geschäftsführer des Jobcenters, der den Bezug des Neubaus als „Glücksfall“ bezeichnet. Die Lage und Aufteilung der JuBA-Räumlichkeiten tragen der Prämisse der Niederschwelligkeit Rechnung, sind sich die Beteiligten einig. Mal eben schnell auf dem Weg von der Schule zum Bahnhof vorbeischauen – kein Problem. Noch dazu ist vor allem der so genannte Service Point im Erdgeschoss auf die Bedarfe Jugendlicher ausgerichtet. Neben Liegestühlen und Sofa gibt es einen Tischkicker, ein Bücherregal und eine Kaffee-Bar. Wer möchte, kann also einfach nur „abhängen“. Doch auch als Hausaufgabenraum werde der Service Point durchaus genutzt, berichten die Mitarbeiter. Das Herzstück bildet der Terminal-Bereich mit mehreren Computern, wo die Jugendlichen recherchieren, aber eben auch Bewerbungen schreiben können; bei Bedarf natürlich unterstützt von den Mitarbeitern.

„Ein niedrigschwelliger Zugang ist für diese Zielgruppe besonders wichtig“, weiß Ralf Decker, der das städtische Kinder- und Jugendbüro leitet. Was ebenfalls spürbar ist: Eine Stigmatisierung gibt es hier nicht. In der JuBA spielt es keine Rolle, ob junge Menschen kommen, die einfach nur kurz ihre Bewerbungsunterlagen checken lassen möchten, eine Berufsberatung benötigen oder bereits Leistungen beziehen. Doch damit nicht genug: Noch während sich die Bundestagsabgeordneten im Service Point umschauen, klingelt an der Theke das Telefon: Ein junger Mann, der kurzfristig obdachlos geworden ist, fragt nach Rat. „Komm‘ doch einfach gleich vorbei, dann schauen wir, was wir für dich tun können“, erhält er als Antwort. Auch solche Situationen sind für die Mitarbeiter der JuBA nicht ungewöhnlich. „Die Jugendlichen kommen mit unterschiedlichsten Anliegen zu uns. Auch private Probleme werden hin und wieder erörtert“, berichten die Mitarbeiter.

Eine solche zentrale Anlaufstelle für junge Menschen wünscht sich Dezernent Waldemar Herder auch im benachbarten Umfeld: ein Jugendzentrum auf einer Brachfläche der Deutschen Bahn. „Unser Haus der Jugend in der Würdtweinstraße ist stark in die Jahre gekommen und außerdem viel zu klein, um ein echtes Jugendzentrum zu werden“, erläutert er. Alleine könne die Stadt ein solches Vorhaben jedoch nicht stemmen. Fördermöglichkeiten eruieren, das Projekt auf Bundesebene unterstützen – diesen Wunsch richtet der Dezernent an die Bundestagsabgeordneten.

Die JuBA selbst beschreibt Waldemar Herder als „Reparaturbetrieb“ für Dinge, die in der Vergangenheit für die jungen Menschen nicht optimal gelaufen sind. Denn, das dürfte kein Geheimnis sein: „Auch in den Schulen fehlen Ressourcen, um die Jugendlichen auf ihrem Weg ins Berufsleben zu begleiten.“ Auch wenn dafür keine finanzielle Unterstützung vorgesehen ist, gibt es in Worms inzwischen an allen Schulen Schulsozialarbeiter – selbst an den Gymnasien. „Das ist keine Selbstverständlichkeit und kostet uns eine Menge Geld“, macht Waldemar Herder deutlich. Ein weiteres Problem sieht der Bildungsdezernent darin, dass Jugendliche nach ihrem Schulabschluss für die Stadt quasi von der Bildfläche verschwinden. „Was nach der Schule mit den Jugendlichen passiert, erfahren wir nicht, sodass wir bei Härtefällen leider nicht intervenieren können.“ Auch diesen Hinweis nahmen die Bundestagsabgeordneten dankbar entgegen.

Im JuBA-Service-Point informieren sich die drei MdB über die Arbeit der JuBA.

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